Friede den Schulhöfen

Frieden. Endlich Frieden.

Das ist genau das, was unsere hessische Schullandschaft nach Jahrzehnten des erbitterten Schulkampfs endlich braucht.

Statt einer kräftezehrenden Auseinandersetzung über die Frage, ob alleine Gymnasien oder Gesamtschulen selig machend sind, müssen wir den Schulen Luft zum Atmen, und damit Zeit für Bildung geben und den Elternwillen endlich akzeptieren.

Denn auch, wenn wir Grüne der Meinung sind, dass längeres gemeinsames Lernen und damit unser Konzept der Neuen Schule richtig ist, wollen wir Eltern sowie Schülerinnen und Schüler nicht zwangsbeglücken mit einer einzigen vermeintlich richtigen Schulform. Wir werden unsere Vorstellung von eigenverantwortlicheren Schulen, in denen länger gemeinsam gelernt wird, umsetzen, ohne, dass dies auf Kosten von Gymnasien geht.

So stehen wir schon seit Jahren auf dem Standpunkt, dass der Elternwille bei der Schulwahl entscheidend sein soll und nicht die jeweilige Gefechtslage im bildungspolitischen Grabenkampf.

Zudem lenken die ständigen äußeren Schulreformen die Aufmerksamkeit vom eigentlich Wichtigen ab, nämlich von inneren Reformen im Sinne guter und individualisierter Bildung und Förderung zu sorgen. Immer neue politische Bestimmungen führen zu einem unnötigen und zeitraubenden Management, bei dem die Kinder und Jugendlichen leicht hinten runter fallen und die Lehrkräfte verunsichert werden.

Ähnlich halten wir es mit G8/G9, also der Frage, ob Schüler*innen schon in 12 oder in 13 Jahren zum Abitur kommen können.

Auch hier möchten wir nicht vorschreiben, wie die richtige schulische Laufbahn aussehen soll. Dies nicht nur, weil wir den Eltern die Wahl lassen wollen, sondern auch deshalb, damit die Schulen sich erst mal von dem Chaos erholen können, das die amtierende Regierungskoalition hier angerichtet hat. Erst wurde in einem Gewaltmarsch ohne Not eine schlechte und angeblich alternativlose Reform verordnet, die nun wegen eines breiten Elternprotests kurz vor den Landtagswahlen wieder ebenso überstürzt umgeschnürt wird. Gute und verlässliche Bildungspolitik sieht anders aus.

Dem von oben verordneten Schulkampf, der den bildungspolitischen Sprecher der CDU , schon einmal tief in die verstaubte Parolenkiste der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts greifen und von „Freiheit statt Sozialismus“ schwadronieren lässt, setzen wir Grüne unsere an den Schülern orientierten Sachkonzepte entgegen, die eine wirkliche Wahlfreiheit bieten. Den plötzlichen Umschwung der noch amtierenden Landesregierung von G8 hin zur Möglichkeit eventuell G9 wählen zu können, begrüßen wir grundsätzlich, wobei die aktuelle Umsetzung dazu führen wird, dass eine wirkliche Wahlfreiheit nicht so gegeben sein wird, wie es möglich wäre.

Wir Grüne werden in Zusammenarbeit mit Eltern und Schüler*innen eine vielfältige und attraktive Schullandschaft und damit einen langersehnten Frieden ermöglichen.

Veröffentlicht unter Der Sommer wird Grün

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