Die Energiewende muss man wollen und können

Eigentlich waren sich doch alle so einig, mit dem Atomausstieg, und mit der Energiewende, mit der Abkehr von der Risikotechnologie und mit der Unterstützung der klimafreundlichen Energieerzeugung. Eigentlich sollte man doch jetzt nicht mehr darum kämpfen müssen, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien vorangetrieben anstatt hintertrieben wird, dass zudem endlich einmal wahrnehmbare Anstrengungen hin zum Energiesparen und zur Energieeffizienz unternommen werden.

Eigentlich sollte das, ausgelöst durch den Reaktor-Unfall in Fukushima, parteiübergreifend so sein. Ist es aber nicht.

Konkret auf Hessen heruntergebrochen stellt es sich nämlich so dar, dass wir Grüne bei dem Energiegipfel der hessischen Landesregierung konstruktiv mitgearbeitet haben, um im Nachhinein erleben zu müssen, dass die Arbeit vergebens war, da den Versprechungen von Schwarz-Gelb keine Taten folgen.

In Sachen Ausbau der Erneuerbaren Energien haben wir eine Verhinderungsplanung in Hessen. Der vorgelegte Entwurf des hessischen Landesentwicklungsplans macht völlig unsinnige Vorgaben für die Aufstellung von Windkraftanlagen. Diese sind beispielsweise was die vorgeschriebene Windgeschwindigkeit oder den Mindestabstand zu Siedlungen angeht echte Bremsklötze, um den Anteil der Erneuerbaren in Hessen zu erhöhen. Dabei nimmt Hessen hier im Vergleich mit anderen Bundesländern ohnehin schon einen hinteren Tabellenplatz ein. Wir wollen die Vorgaben für die Windmindestgeschwindigkeit reduzieren und generell statt starren Vorgaben die Möglichkeit schaffen die jeweilige Situation vor Ort zu berücksichtigen.

Eine grundlegende Voraussetzung für die Energiewende ist zudem das Energiesparen.

Deswegen werden wir beispielsweise die Kraft-Wärme-Kopplung konsequent fördern, da hierbei gleichzeitig Wärme und Strom produziert wird. So kommt dem Bereich der Wärmeenergie, der in Hessen für 45% der CO2-Emissionen verantwortlich ist, eine große Bedeutung zu. Bei dem hessischen Energiegipfel wurde vereinbart, dass die Sanierungsrate von Wohngebäuden auf 2,5-3% pro Jahr gesteigert werden soll. Allerdings ist völlig unklar wie die Landesregierung dies mit unpräzisen Beratungen und schwachen Förderprogrammen schaffen will. Wir wollen ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz“ für Hessen, mit dem wir Klimaschutz in Hessen auch durch die Sanierung des Altbaubestands voranbringen und parallel Anreize durch das Land über einen Sanierungszuschuss und Austauschprogramm alter Heizungen bieten.

Bei allem was im Energiebereich zu tun ist, ob es nun um die Verlegung neuer Stromtrassen oder um den Standort einer neuen Anlage geht, möchten wir die Energiewende in Bürgerhände legen.

Das heißt, dass wir die Bürger*innen frühzeitig und transparent in Beteiligungsprozesse einbinden wollen.

Außerdem wollen wir, dass die Menschen in Hessen über genossenschaftliche Modelle ganz konkret an der Energiewende und deren Gewinnen teilhaben und somit die regionale Wertschöpfung steigern.

Eigentlich ist es also gar nicht so schwer, die Energiewende auch in Hessen einzuleiten, das Klima zu schonen, Arbeitsplätze zu schaffen und die Menschen in Hessen teilhaben zu lassen.

Man muss die Energiewende nur wollen und auch können.

 

Veröffentlicht unter Der Sommer wird Grün, Für nachhaltige Lebensweise

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