Die NPD legte gestern im Rahmen ihrer Deutschlandfahrt einen Stopp in Gießen ein. Tollerweise versammelten sich, wie 2011, hunderte Gießener*innen rund um den Kundgebungsort der Rechtsradikalen beim ehemaligen Kaufhof in der Innenstadt. Bei diesen selbst, standen nur ca. 10 verirrte.

Bei meiner Rede für die Grünen ging ich darauf ein, dass man nicht so handeln sollte, wie es einige Leute in Online-Kommentaren der Gießener Lokalzeitungen vorschlugen. Nämlich, den Rechten keine Aufmerksamkeit zu schenken, sie totzuschweigen.

Dass es wichtig ist der NPD zu zeigen, dass sie hier kein politisches Zuhause finden. Dass unsere Demo auch gleichzeitig ein Bekenntnis zur Vielfältigkeit Gießens ist. Dass es egal ist woher man kommt, woher die Eltern kommen, ob man schwul oder lesbisch, ein Moslem, Jude oder Christ ist.

Eine sehr schöne Diskussion, dieses Mal ausnahmsweise als Moderator, erlebte ich bei den Heuchelheimer Grünen, die zum Thema „Was isst Du? Ernährung zwischen Lust und Frust.“ eingeladen hatten.

Dabei diskutierten wir u.a. das Spannungsfeld zwischen der individuellen Entscheidungsfreiheit das zu essen worauf man Lust hat, auf der einen Seite. Und, dass unser Konsum sehr negative Auswirkungen haben kann, wie der hohe Verzehr von Fleisch, auf der anderen Seite.
Dieser führt dazu, dass Wälder abgeholzt, enorme Mengen an Futtermittel verabreicht, und z.B. 15000 Liter Wasser für ein Kilo Rindfleisch verbraucht, werden. MdL Martina Feldmayer stellte dabei klar, dass es uns Grünen nicht darum geht, dass kein Fleisch mehr gegessen wird, jedoch der Verzehr oftmals auch aus gesundheitlichen Gründen zu hoch ist.

Insgesamt äußerten die Zuhörer*innen den Wunsch, dass der Staat dem Markt mehr Leitplanken mit auf den Weg gibt, damit die jeweiligen Arbeiter*innen unter lebenswerten Umständen produzieren können und mehr auf Umwelt-Belange Rücksicht genommen wird.

Heute kleisterten wir die Ankündigungsplakate für den Besuch Katrin Göring-Eckardts. Wir freuen uns alle sehr, dass die Vizepräsidenten des Deutschen Bundestags und Grüne Spitzenkandidatin am 17.9. um 17:30 auf den Gießener Kreuzplatz kommt. Neben einer Rede von Katrin, werden die Gießenerinnen und Gießener die Möglichkeit bekommen, sich mit Fragen und Meinungen an sie zu wenden.

Der Christopher Street Day oder kurz CSD geht zurück auf den ersten bekannt gewordenen massiven Widerstand von Homosexuellen gegen die Diskriminierung der New Yorker Polizei in der Christopher Street im Jahr 1969.
Mittlerweile finden deutschlandweit eine Vielzahl von CSDen statt, einer davon am letzten Samstag in Gießen, um für die Rechte von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten zu streiten.

Hier ging es zunächst mit einem Demonstrationszug und politischen Reden durch die Gießener Innenstadt. Dabei spielten vor allem die homofeindliche Situation in Russland und die rechtliche Gleichstellung in Deutschland eine Rolle. Auf dem Kirchenplatz gab es dann ein abwechslungsreiches Programm von Band-Auftritten bis hin zu einer Podiumsdiskussion. Dort wurden die Grünen fachlich versiert von MdL Kai Klose auf dem prominent besetzten Podium vertreten.
Mit von der Partie waren auch die hessische Grüne Spitzenkandidatin für den Bundestag Priska Hinz, Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich und der Grüne Direktkandidat für den Wahlkreis Gießen II Alexander Wright.

Foto: Christian Ströhl, Gießener Allgemeine

Zwei Dinge waren an diesem Abend für mich neu: Zum einen war es ein an fast allen Stellen neu zusammengewürfeltes Podium, da sich außer mir die anderen drei Landtagsdirektkandidaten vertreten ließen. Zum anderen ging es sehr sachlich und fair zu.

Das obwohl das Podium natürlich bei vielen Punkten unterschiedlicher Meinung war, wie bei der Hochschulpolitik, ob beispielsweise die Studierendenschaft mehr Mitspracherechte benötigt, was ich bejahte.

Bei anderen Punkten wurden darüber hinaus durchaus eigene Fehler zugestanden. So räumte ich Versäumnisse von rot-grün bei der Lehrerversorgung vor 1999, und der CDU-Vertreter Fehler bei der Umsetzung von G8 und G9 ein.

Somit war es insgesamt eine sehr produktive Diskussion, in der es nicht darum ging, den politischen Kontrahenten möglichst schlecht aussehen zu lassen, was dem Abend meiner Meinung nach sehr gut getan hat.

Foto: Franz Maywald

Über 200 Schüler*innen verfolgten die von HR-Moderator Klaus Pradella moderierte Diskussion an der August-Hermann-Francke Schule in Gießen. Ein besonderer Schwerpunkt war hier das Thema Inklusion bei der Bildung, also die Frage wie oder ob Menschen mit Behinderung besser in das so gennante Regelschulsystem überführt werden können.

Dabei betonte ich die Grüne Position, dass wir einen inklusiven gemeinsamen Unterricht von Schüler*innen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf von der Ausnahme zur Regel machen wollen. Die dafür notwendigen personellen, sachlichen und baulichen Voraussetzungen müssen den Kindern an die wohnortnahe allgemeine Schule folgen.
Unser Ziel ist es, dass alle Eltern frei entscheiden können, ob sie ihr Kind an einer wohnortnahen allgemeinen Schule oder an einer Förderschule unterrichten lassen. Ein solches inklusives Schulsystem halten wir bis zum Schuljahr 2020/2021 für realisierbar.

Hier ein Link zur Berichterstattung im Gießener Anzeiger.

Mit Tom Königs an meiner Seite, besuchte ich das Gießener Zentrum selbstbestimmt Leben. Dem vor zwei Jahren gegründeten Verein mit seinen Mitarbeitern geht es darum Menschen mit Behinderung dabei zu helfen ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Die Beratungsarbeit wird von Menschen vorgenommen, die ebenfalls eine Behinderung haben. Themen sind dabei Wohnungsfragen, Bildungsbelange, Arbeit, Lebensunterhalt und einiges anderes mehr. Finanziell wird der Verein dabei von der Aktion Mensch, wie auch vom Land Hessen und der Stadt Gießen unterstützt, wobei kritisiert wurde, dass gerade das Engagement der beiden letzteren ausbaufähig sei.

Sowohl Tom als auch ich, begrüßten die Methode des Vereins Peer-Counseling zu betreiben, dass also Betroffene von Betroffenen beraten, um ein selbstbestimmteres Leben führen zu können.
Für mich stellte dieser Besuch eine sehr schöne und lehrreiche Ergänzung zu dem Besuch des Hofguts Friedelhausen dar, die einen anderen Ansatz verfolgen.

Am vergangenen Freitag nutzten viele Bürger*innen die Möglichkeit mit Tarek Al-Wazir, dem Grünen Landes- und Fraktionsvorsitzenden, mit mir und anderen Grünen in der Gießener Innenstadt ins Gespräch zu kommen. Neben Informationen zur Wahl gab es auch noch leckeres, ökologisches Fingerfood des Bio-Bistros da Palma.

Bild: Franz Maywald

„Wie steht Ihre Partei zu Minijobs?“, „Wann bekommen wir endlich eine bessere Busanbindung?“, „Wie sorgen Sie für günstigen Wohnraum?“. Das alles und vieles mehr, wurde bei einer Diskussionsveranstaltung in der Gießener Margaretenhütte diskutiert.

Was die Minijobs angeht, antwortete ich, dass wir Grüne zunächst die rechtliche Situation der Minijober*innen verbessern, und dann in einem zweiten Schritt, diese zugunsten von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen zurückführen wollen. Lediglich Schüler, Studierende und Rentner sollen dann noch minijoben können.

Zur Busanbindung verwies ich auf den städtischen Nahverkehrsplan, bei dem man sich noch mit seinen Wünschen einbringen kann.

Günstigen Wohnraum werden wir Grüne über eine Förderung des sozialen Wohnungsbaus erreichen, während schwarz-gelb über die Eigenheimförderung gegensätzliche Schwerpunkte setzt.

Wenn ein Bürger zudem der Meinung war, dass einer Frage ausgewichen wurde, ließ man es sich nicht nehmen, sogleich dazwischen zu funken.

Schön fand ich auch, dass es zu einem unerwarteten Treffen mit einer alten Studienkollegin kam, die sich bedauerlichweise zur FDP verirrt hat und Herrn Greilich von der FDP vertrat.

Einzigartig in Hessen, ist das Holz + Technikmuseum in Wettenberg. Dieses besuchten wir, hiesige Grüne, am vergangenen Dienstag zusammen mit dem Europaabgeordneten Martin Häusling, im Zuge einer kleinen Radtour durch meinen Wahlkreis. Hier lernten wir anhand fünf verschiedener Bereiche, von der Forstwirtschaft bis zum Energetischen, alles über den Rohstoff Holz, der schon seit sehr langer Zeit die Geschichte der Menschheit auf vielerlei Weise prägt. Dieser Bildungsansatz alleine ist schon einen Besuch wert, wobei für uns Grüne auch der Ansatz der Umweltbildung sehr wichtig ist, wonach über Waldpädagogik unterschiedlichen Altersgruppen ein Gefühl für die Notwendigkeit des Waldes vermittelt wird.

Im Anschluss radelten wir weiter zum Hofgut Friedelhausen, in dem ökologisch, Demeter-Standard, produziert und zusammen mit Menschen mit Behinderung gearbeitet wird. Im Anschluss an eine Führung durch die verschiedenen Arbeitsbereiche, das Hofgut hat eine eigene Käserei, einen Gemüsegarten, Schweine, Milchkühe, und eine Werkstatt, gab es noch einen leckeren Imbiß mit selbst hergestelltem, im dortigen Café.
So konnte ich dann nach einem langen Grünen Tag, gestärkt zum Fußballtraining radeln.